DIY
diy_bio_dome_construction
Nachdem ich einen Dom nach dem dcs-prinzip realisiert hatte, wurden prinzipielle Nachteile offensichtlich. Vor allem was die Wirkung von Wasser betrifft. Beim normalen Holzbau ist Wasser eigentlich ein großer Feind und muß unbedingt vom Gebäude und seinen Elementen ferngehalten werden. Weil sonst der normale, organische Zersetzungsprozess beginnt und das Holz durch Schimmel und viele andere kleine Lebewesen verdaut und somit für unseren eigentlichen Zweck unbrauchbar wird.
Gelingt es mit viel Aufwand „konstruktiven Holzschutz“ zu realisieren, ist meistens trotzdem noch Schutz mit Ölen usw. nötig.
Der Grundgedanke ist nun folgender:
Wenn schon Wasser anfällt, warum dann dieses nicht zum Vorteil nutzen?
Die Lösung ist, zumindest erst einmal für die statische Konstruktion, lebendes Material zu verwenden. Also die im Dom verwendeten Säulen und auch Dachbretter durch lebendes Holz, also durch Bäume, zu ersetzen.
Als erstes kommen hier natürlich Weiden infrage, die durch schnelle Wurzelbildung und auch durch schnelles Wachstum geeignet sind.
Ich baute den alten Dome also ab und besorgte mir vor ca. 2 Jahren 12 kräftige Weidenstangen, die ich in die Löcher der Schraubfundamente des alten Domes pflanzte.

Hier eine Slide-Show zum Anklicken als Aufbauanleitung
Noch etwas trostlos und mit Maschendraht umgeben als Schutz vor den immer hungrigen Kaninchen. Im Bild rechts übrigens das Baumbeet im Winterschlaf.

Nach ein paar Wochen konnte ich trotz fortgeschrittener Jahreszeit ein paar neue grüne Triebe entdecken.
Im Vordergrund konnte ich Erfahrungen mit einem Halbrund aus Weiden sammeln, die ich vor einem Jahr als Windschutz für das Baumbeet und als Sichtschutz für mich zum chillen pflanzte. Alle dicken Stummel sind angewachsen und haben bereits kräftige Triebe mit zu Teil 3cm Durchmesser gebildet.
Der Mai brachte den Beweis: Alle Pfosten sind am Leben und gut angewachsen.

Nun ging es also los: Eine Leiter geschnappt und mit viel List die Weiden oben zusammengebunden. Diese Stangen haben schon eine beträchtliche Widerstandskraft gegen Biegen entwickelt, sodaß ich Mühe hatte sie oben alle zusammenzubekommen. Wo es möglich war, habe ich die Stangen auf Rindenkontakt gebracht um sie zum Zusammenwachsen zu bringen.
In die Zwischenräume zwischen den einzelnen Weidenstangen habe ich junge Ahornbäume gepflanzt, die zwar nicht so schnell wie Weiden wachsen und wurzeln, aber am Ende doch wesentliche langlebiger sind und auch besser zusammenwachsen.
Wenn alles stabil genug ist, werde ich in die gewachsene Konstruktion eine Zeltplane spannen. So ähnlich wie bei dem normalen Dom.
Die durchhängenden Bereiche einer 12-eckigen Zeltmembran werde ich versuchen so zu gestalten, dass das Wasser, das vom Zeltdach hinunterläuft, genau auf die Bäume trifft und sie so bewässert.
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