DIY
diy_dome_construction
Hier möchte ich in den nächsten Tagen mal eine Bauweise für mobile aber auch dauerhaft zu nutzende Zelte, Häuser, Hütten vorstellen.
Warum?
Ich war nicht zufrieden mit normalen Zeltlösungen, weil mir das ganze zu labil und schlecht isolierbar vor allem von unten war.
Yurten sind ok, erfordern aber aus meiner Sicht bei der Wand- und Deckenisolation zu viel Improvisation.
Mir ist wichtig . . .
mit einfachen, in jedem Baumarkt zu findenden Materialien auszukommen,
wenige, möglichst gleiche Einzelteile zu verwenden,
keine besonderen Werkzeuge zu verwenden,
Isolationsmöglichkeiten als Teil des Gesamtkonzeptes quasi einzubauen,
der Aufbau sollte mit einer Person möglich sein,
die Gesamtmenge aller Einzelteile sollte mit einem herkömmlichen Kombi zu transportieren sein.
Ich habe mich dann nach einigen Skizzen für eine 12-eckige Grundkonstruktion,
für einen Dome, entschieden. Mit einem ca. 1m großen Zentrum für alles mögliche (zur Stütze, als Wasserspeicher, „Keller“, Feuerstelle etc. . . . mal sehen.
Das Grundmaterial sollten handelsübliche Bretter aus dem Baumarkt sein.
Um das Ganze für mich etwas anschaulicher zu gestalten habe ich mich erst einmal an den Rechner mit entsprechender 3D-Software gesetzt.


Theorie
Von unten und an der Seite dicke Folie um Feuchtigkeit draußenzuhalten.
Strohballen aus dem Mähdrescher auf den Boden zur Isolation
Dann kommen wieder doppelte Bretter rein um den zukünftigen Boden zu tragen.
Ein Stützring für alles und gleichzeitig Zentrum der Konstruktion.
Nun kommen die Dachstreben rauf mit einem Dachzentrum wie am Fussboden.
Das Dach wird stabilisiert durch rundum laufende Stahlseile. Gleichzeitig kann durch zusammenziehen der Stahlseile die Dachneigung um ca. 15Grad reguliert werden!
Die Außenwände sind Folien, die zwischen die Doppelstützen geklemmt werden.
Nachdem die Außenfolien Schutz gegen Wetter bilden, kommen Innen Strohballen zur Isolation der Wände rein. (Beim Bauen werde ich wohl zuerst das Dach dicht machen.)
Die Innenflächen werden mit Stoff bespannt um die Wände atmungsaktiv zu halten.
Nun wird das Dach aus dreieckigen Folien zwischen die doppelten Dachstreben gespannt.
Hier die Konstruktion noch einmal aus einer anderen Perspektive.
Im besten Fall kann man auch noch am Dach eine innere textile Fläche spannen um so Raum für die Isolation des Daches zu bekommen.

Hier eine kleine Slide-Show zum Anklicken



Praxis

Einen guten Platz gesucht, einen Eisenstab in die Mitte und eine Latte mit der Länge des Radius.
Die Stelle für das erste Schraubfundament
Stelle fuer das erste Schraubfundament
Das erste Schraubfundament reingedreht.
Alle Schraubfundamente. Jeweils mit einer kleinen Stange versehen, damit reingefallene Mäuse wieder rauskönnen.
Alle Schraubfundamente
Jetzt müssen die Schraubfundamente noch nivelliert werden, weil der Boden hier ca. 40cm abschüssig ist.
Nachdem ich die Schraubfundamente an der Zentrumsstange nivelliert habe, ist es Zeit das untere Zentrum zu bauen. Hierfür habe ich dicke Bohlen genommen und mit Schrauben und Leim zusammengefügt.

So sehen die zwei Zentrumsringe übereinander aus. Sie sind 50cm hoch und 100cm im Durchmesser.
Damit die hochkant stehenden Bodenbretter Halt haben, wird der obere Ring mit entsprechenden Aussparungen versehen. Die Fußbodenplane ist jetzt auch schon druntergelegt, damit die auch im Sommer vorhandene Bodenfeuchtigkeit das Holz nicht angreift.
Hier die jeweils doppelten Bodenbretter einmal auf der Seite der Zentrumskrone und einmal auf der Seite der Schraubfundamente. Die Abstände der Bretter sind so gewählt, daß die senkrechten Stangen in den Schraubfundamenten genau zwischen passen und so alles festklemmen. Bei der Zentrumskrone habe ich zum Festklemmen jeweils 2 Brettreste genommen. Hält super.

Hier die Konstruktion noch einmal in der Übersicht.
Zentrum und Bretter Übersicht
Alle anderen Bretter sind im Laufe eines Tages eingepaßt und gebaut.
Man kann hier schon ahnen, daß es ein ganz schön großes Teil wird.
Alle Fußbodenbretter und das Zentrum
Ein paar Tage später habe ich eine flache Mittelkrone gebaut und die senkrechten Ständer in die Schraubfundamente eingepaßt.
Die Krone habe ich aus den gleichen Brettern in drei Lagen zusammengeschraubt und geleimt. Mit den entsprechenden Schlitzen für die Dachbretter.
Hier sind die Dachbretter in die Krone eingehängt. (Die Krone wiegt ca. 25kg) Alles hält schon sehr stabil.
Nun habe ich die Außenseiten der Dachbretter mit kleinen Kerben versehen um das Druckseil, welches die Dachkonstrucktion zusätzlich stabilisiert, am Wegrutschen zu hindern. Wenn man das Seil festzieht, kann die zentrale Krone um ca. 50cm!! angehoben werden. Entsprechend verändert sich die Dachneigung. Das Dach ist mit dem rundumlaufenden Seil eigenstabil. D. h. es könnte angehoben werden, ohne an Stabilität oder Form zu verlieren.
Um die Folien für Dach und Wände zu befestigen, zu spannen und auch ohne Löcher durch Nägel oder Schrauben wieder verwendbar zu machen, habe ich mir etwas Besonderes ausgedacht.
Aus 6mm dickem Flacheisen habe ich „U“´s gebogen und mit 2 Gewindelöchern und einem „Schraubendruckverteilungsblech“ versehen. Die „U“´s klemmt man auf der Innenseite des Doms über die Bretter, wo sie schon ohne Schrauben straff sitzen. Wenn jetzt noch Folie zwischen die Bretter geklemmt wird und die Schrauben mit dem Blech angezogen werden, hat man eine flexible Klemm- und Befestigungsmöglichkeit für die Außenfolien und die Bretter. Und das alles ohne ein einziges Loch bohren zu müssen oder eine Schraube oder einen Nagel zu brauchen.
Hier mal ein Bild von der Verbindung von zwei Wandfolien von Außen. Man sieht wie fest und dicht die Verbindung ist.

Alles klar?
Noch Strohballen rein, Fußbodenplatten und Dach- und Wandfolie geklemmt - fertig!
Viel Spaß beim Bauen!

Hier eine Slide-Show zum Anklicken als Aufbauanleitung
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