Tipi und traditionelle Jurte.

Wo Anpassung an wechselnde Lebensbedingungen, sparsamer Materialverbrauch, schneller Auf- und Abbau sowie Leichtigkeit und Funktionalität überlebenswichtig ist, wurden und werden auch heute Lösungen gefunden. Jenseits aller Romantik muß die Frage des Wohnens in unserer Welt grundsätzlich anders gestellt werden. Wobei die persönlichen Ausgangssituationen total unterschiedliche sein können. Das Spektrum reicht hierbei vom Wohnen in elemenataren Notsiutationen aufgrund von Klima, Katastrophen, Versteppung oder auch Vertreibung. Über den Reiz der Einfachheit auf Zeit, wie ihn jedes Jahr Millionen Urlauber praktizieren. Bis hin zu unseren relativen Luxussituationen, in denen wir hier in Deutschland noch weitgehend die Freiheit der Wahl haben, wie wir leben.

Wenn wir das ganze aus unser Gesamtverantwortung für uns und unsere Mitwelt betrachten, zeigt sich ein Lösungsstrang ab, der allen, uns eingeschlossen, nur Vorteile bringt: Möglichst geringe Bodenversiegelung, Nutzung natürlicher und lokaler Rohstoffe. Einfachheit in der Konstruktion. Energieversorgung aus Biomasse und „Sonne, Wind, Mond und Sternen“.

Endlich auch mal versuchen, nicht für die Ewigkeit, die Illusion 1000-jähriger Reiche und ähnlichen Eitelkeiten zu bauen, sondern erkennen und berücksichtigen, daß nur der Wandel beständig ist.

Wenn wir diesen Zusammenhang realisiert und auch für uns angenommen haben, fallen 95% unser heutigen Gebäude durchs Raster, weil sie um jeden Preis so tun, als wenn gerade sie die Ausnahme sind und sein müßten und doch für die Ewigkeit Gültigkeit haben: Eine böse Illusion! Es braucht dazu z. B. nur einige Regenfälle mehr als sonst und schon hat es sich mit der Dauerhaftigkeit erledigt und das Geschrei ist groß.

Dabei müßte es doch gerade uns, die wir täglich Flüchtigkeit, Virtualität, temporäres Wissen und ähnliches erleben, leicht fallen im Kopf loszulassen und unser Wohnen tatsächlichen und nicht eingeredeten Bedürfnissen anzupassen.
Wohin es uns zieht, und was wir auch im Grunde über unsere Bedürfnisse wissen, zeigt uns jedes Jahr das im Vergleich zum durchschnittlich ausgestatten Mitteleuropäer karge Leben als Rucksacktourist, Zelter, Camper, Caravaner, Mobilhomer, Hotelbewohner, Segler etc.






















Wohnen Pajute

In der Freizeit wird bewußt eine aufs Nötigste konzentrierte Ausstattung zelebriert, intensiv genossen und gelebt. Es sind für die meisten die schönsten Wochen des Jahres.
Warum nutzen und kultivieren wir nicht diese Erfahrungen?
Es geht hier um soviel Haben wie nötig und soviel Sein wie möglich. Improvisation, Inspiration, die Freude daran, daß mit Wenig ganz Viel möglich ist. Um mal wieder Buckminster Fuller zu erwähnen: Ein Haus sollte nicht so sehr als Gebäude, sondern mehr als Ausrüstung verstanden werden.
Wenn wir morgen los müßten und nur unsere Beine, ein Fahrrad, unser Motorrad, einen Caravan, ein Segelschiff oder irgendetwas ähnliches hätten, was müßten wir mitnehmen?

Zu allererst müßten wir unser Wissen mitnehmen!

Wissen über das Leben, über Wohnung, Nahrung, Kleidung, unsere Mitwelt. Haben wir dieses Wissen? Haben wir dieses Wissen in ausreichendem Maße?

Ich denke 99% von uns haben es nicht. Das heißt, daß die Krone der Schöpfung bei kleinsten und natürlich erst recht bei „richtigen“ Erschütterungen dessen, was wir Zivilisation nennen, komplett aufgeschmissen wäre.

Weiterhin müßten wir natürlich auch eine gewisse materielle Ausrüstung mitnehmen. Über diese Minimum könnt ihr auf den entsprechenden Survival-Seiten im Netz sicher mehr lernen.

Für den Normalfall, also unser ganze normales Leben sollten wir für uns realisieren: Was ist wirklich zum Leben nötig und wichtig.
Und wir kommen mit viel weniger gut klar als wir denken. Damit meine ich nicht ein ärmliches, freudloses Dasein am Rande des Nichts. Sondern ein bewußtes volles Leben, daß um die Fülle seiner Möglichkeiten weiß.

Diese Einsicht hat viele Konsequenzen. Hier will ich einfach mal ein paar nennen.
Euch fallen sicher noch mehr ein:

Sicherheit findet man nicht in festen Mauern.
Es geht alles viel kleiner und einfacher als man uns glauben machen will.
Wohnen kann total billig sein.
Wer sich aufgrund eigener Fähigkeiten nicht in Abhängigkeiten von Banken, Versicherungen, Politikern, Arbeitgebern, Energiekonzernen etc. begeben muß ist kaum mehr erpreßbar und kann machen was für ihn und andere gut ist. Er gewinnt Freiheit.
Bau- und Wohnrecht Verordnungen etc. sind Herrschaftsrecht. Sie werden für unsere Unterdrückung benutzt um die Privilegien unsere Wirtschafts- und Politikerkasten zu sichern.

Konkret müssen wir „Häuser“ also Ausrüstungen entwickeln, wiederentdecken und erfinden, die den am Anfang dieser Seite genannten Eigenschaften entsprechen.

Hier eine sicher unvollständige Liste des Wünschenswerten:
Mobil, leicht, flexibel, billig, wasserfest, winddicht, selber auf- und abzubauen.
Also irgendetwas wie Stoff, Plane, Folie, Gewebe…
gut isolierend, wetterfest
mehrschichtig mit Hohlräumen, mit Stroh, Gras, Wolle, Rindenschrot etc. isolierbar
beheizbar mit Strahlungswärme angenehmer Temperatur, mit Holz, Sonne, Kollektoren, schwarzen Flächen…
wegen der Wärmespeicherfähigkeit muß auch Masse rein. Um nicht wieder mit gemauerten Kisten anzufangen wie wäre es mit Kies/Sand/Steinen. Die gibt es überall, können nahezu jede Form annehmen und auch wieder einfach „entsorgt“ werden wenn sie nicht mehr gebraucht werden.
Irgendwie rund, kugelig, geodätisch, zoonisch wegen der guten thermischen und statischen Eigenschaften.

Irgendetwas wie Doome, Kuppeln, Jurten, Zoomes etc.
Oder einfach als echte Baumhäuser wachsen lassen!
wohnen
Openlifesource hat zu tun mit: liebe wohnung leben garten wohnen macht kleidung reich pflanzen glück natur politik handwerk arm nachhaltigkeit aussteiger selbstversorger

Jeder muß in der Lage sein, sich ein angemessenes Haus oder eine Wohnung zu bauen oder wenn er selber dazu nicht in der Lage ist, gegen andere Leistungen zu ertauschen. Das ganze sollte nicht mehr als ein halbes Jahr eigener oder fremder Arbeit beanspruchen. 95% seiner Evolution war der Mensch als Jäger und Sammler unterwegs. Seßhaft wohnen ist etwas ganz Neues. Es hat Vorteile aber auch eine ganze Menge Nachteile. Wenn ich mir die in Beton gegossenen Herrschafts- und Ausbeutungsstrukuren genauer ansehe, spricht vieles für eine leichte, flexible und entsprechtend mobile Lebensform. Nicht um dem Hamsterrad der globalen Arbeitsmaschine hinterherzulaufen, sondern um verlorengegangene Spontanität und Lebendigkeit wieder zurückzugewinnen. Nichts ist auf dieser Welt für ewig. Und tote Gemäuer, die so tun als ob, und uns entsprechend beeindrucken wollen und prägen, schon gar nicht.
Wenn schon seßhaft - so geht es auch. Wohnen, eingefügt ins Umfeld.
Beispiel aus dem Lammas-Projekt in England.

Irgendwie zwischen nomadisch und seßhaft angesiedelt sind Dome, Jurten und ähnliche sehr leichte Strukturen. Vom der spontan zu errichtenden afrikanischen Hütte über Zomes aus Frankreich bis hin zu geodätischen Kuppeln für die man schon ein wenig Mathe braucht. Vergangenheit und Gegenwart, fremde Kulturen und westliches Hightech liefern Lösungen und Interpretationen. Es ist möglich, für uns eine selbstbestimmte, autarke und preiswerteLösung zu finden.
Aufbau einer nomadischen Hütte im Niger
Hier bauen unsere französichen Freunde einen geodätischen Dome.

Oder leben etwas mobiler in einem tollen, alten Wohnwagen

DIY
Openlifesource
Selber leben macht Spaß