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. . . der Weg des Lebens - bio-do

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Wir sind Leben das leben will, inmitten von Leben das leben will.

Einfach, aber nicht banal, bedeutet dies Folgendes:

Jedes Leben will leben. Also hat alles Leben das gleiche Ziel. Da aber nicht 2 Dinge zur gleichen Zeit am gleichen Ort seien können, gibt es grundsätzlich Konkurrenz und Verdrängung um Lebensbedingungen: Energie, Rohstoffe und Information.

Das dabei auch Zusammenarbeit, Ergänzung und Symbiose zur Verbesserung der eigenen Lebensbedingungen stattfindet, ändert an der Grundvoraussetzung nichts. Es ist letztlich egal ob einzelne oder Teams im Wettstreit liegen.

Vom Prinzip ist jede Lebensform im Laufe der Evolution zum Team geworden, weil es bei dem Entwicklungsstand des Lebens nicht möglich ist, daß irgendein Lebewesen allein existieren kann. Das heißt, wir erleben den Wettstreit von Teams, Metateams und von hier ist es nicht mehr weit zu dem lebendigen, großen Netz, welches wir allgemein "das Leben" nennen, welches versucht, sich unter den Bedingungen unseres Planeten, seiner Rohstoffe, sowie den zur Verfügung stehenden Energieen und Informationen zu entwickeln.

Unser Metateam, Leben auf dieser Erde, führt dies seit einigen Milliarden Jahre erfolgreich durch. Dabei besteht eine allgemeine Tendenz zu erhöhter Komplexität, Differenzierung, Ausgestaltung und Intensivierung. Alles, was wir heute als unsere belebte Welt betrachten und dessen Teil wir sind, ist ein hochkomplexes Team und Netzwerk mit lebendigen, voneinander abhängigen, sich entwickelnden Allianzen. Unser Handeln ist also nie "frei" im abstrakten Sinne, sondern wir können nur in einem lebendigen Rahmen versuchen, unsere Lebensbedingungen zu optimieren.

Wie erfolgreich wir als Leben insgesamt, als Spezies und Individuum darin sind, und wie wir es praktisch anstellen, ist in seinen jeweiligen Ausformungen so unbegreifbar vielfältig, wie es unbegreifbar viele konkrete Situationen und daran angepaßte Lebewesen gibt. Das mehr oder weniger tiefe und umfassende Bewußtsein und die zur Verfügung stehenden Informationen, Rohstoffe und Energien dieser Lebensformen, läßt sie auf unterschiedlichste Arten handeln. Hier ist Bewußtsein nicht ein absoluter Wert (wo soll der auch herkommen?) sondern eine von vielen Eigenschaften und Voraussetzungen fürs Handeln und letztlich fürs Überleben. Dabei ist komplexeres Bewußtsein nicht von vornherein erfolgreicher, sondern nur eine weitere spezielle Eigenschaftsvariante, die auf die Teststrecke "Überleben" geschickt wird und sich dort bewähren muß, wie alle anderen Eigenschaften auch.

Das Leben versucht, jede konkrete Situation zu nutzen und zu besiedeln, wobei die jeweiligen Besiedelungen auch wieder neue Situationen für anderes Leben darstellen. Dieses nutzen jeder Nische, durch angepasste oder sich anpassende Lebensformen, passiert unter den konkreten Bedingungen, die unser blauer Planet zur Verfügung stellt. Der Rahmen, in dem das stattfindet, ist unter kosmischen Bezügen betrachtet, relativ eng, viel empfindlicher und gar nicht so unerschöpflich, wie wir uns das bisher vorgestellt haben. Das Vorhandensein von Wasser, ein bestimmter Temperaturbereich (ca. -50 bis +50 Grad) und Sonnenlicht, sind offensichtliche Bedingungen.

Nicht ganz so offensichtlich ist die Bedingung von Vielfalt, das heißt das Vorhandensein möglichst vieler unterschiedlicher Lebensformen. Weil nur durch Vielfalt in jeder Form, Reichtum an Arten und Situationen, ein möglichst hoher Anteil von konkreten Lebensmöglichkeiten genutzt werden kann. Das heißt, daß das "Metateam" Leben um den Anteil an Lebensenergie geschwächt wird, um den Vielfalt verringert wird. Umgekehrt bedeutet dies natürlich auch, daß die gesamte Lebensenergie und auch Lebensstabilität umso größer wird, je mehr konkrete unterschiedliche Situationen genutzt werden können. Dies entspricht vom Grundsatz einem höchstmöglichen Maß an Anpassung an DIE dominierende Grundeigenschaft unseres Universums: Vielfalt! Es gibt nichts Gleiches. Alles ist unterschiedlich. Dies bedeutet auch, daß auch nur der Versuch (denn mehr als ein Versuch kann es zum Glück nicht werden, vorher hat sich unsere Spezies verabschiedet), Vielfalt zu verringern, alle Kräfte des Universums gegen sich hat.

Vielfalt ist in ihrer existenziellen Bedeutung genauso wichtig wie Energie, Materie oder Information. Das Gedankenexperiment, Vielfalt und Vielfalt des Lebens konsequent zu verringern, zeigt als Ergebnis unweigerlich die Implosion des Universums und seine Auslöschung. Umgekehrt zeigt das Gedankenexperiment der größtmöglichen Vielfalt und die größtmögliche Vielfalt des Lebens durch Nutzung aller Bedingungen in diesem Universum, die höchstmöglich denkbare Entwicklungsstufe überhaupt.

Möchte man sich also grundsätzlich auf der Seite des Seins, des Lebens, des Überlebens als Spezies und auf der Seite des Überlebens als Individuum befinden, so muß Vielfalt mindestens zugelassen und möglichst gefördert werden.

Die aktuelle Entwicklungstendenz unserer Kultur zur Einfalt, zur Monokultur in jeder Hinsicht, ist in ihrer zerstörenden Wirkung auf den Planeten und das Individuum nicht zu übersehen.
Das Prinzip der Dominanz, des Alleinvertretungsanspruchs, der Gleichmacherei, der Unterdrückung anderer Meinungen legt sich wie Blei über das Leben.
Wie steht es nun mit der konkreten Erhaltung und Förderung von Vielfalt. Der Aufruf zur Rettung des Regenwaldes ist gut und richtig und kann ohne große Einbußen an Lebensqualität geleistet werden. Was ist nun aber mit Fußpilz, Kinderlähmung oder einer Zecke im Bein?

Diese Beispiele sind in einer allgemeinen Betrachtung auch Teams. Die Zecke mit ihren Borreliose-Bakterien ist auch ein Team das ums Leben kämpft. Und zwar vielleicht einige hunderttausend Jahre länger als der Mensch. Oder der Fußpilz oder die Kinderlähmung. Klar sagen wir: Raus mit der Zecke, weg mit Kinderlähmung und Fußpilz. Diese Teams hauen wir als menschliche Individuen in die Tonne wo immer wir es schaffen. Es ist also eine Frage der konkreten Machtverhältnisse. Das wirkungsvollere Team setzt sich durch. Der nächste Schritt wäre Vorbeugung. Das heißt Bedingungen schaffen, die Zecken, Fußpilzen oder der Kinderlähmung erst überhaupt keine Chance lassen uns anzugreifen um von uns zu profitieren und uns als Team zu schwächen. Wie wärs mit der Endlösung damit wir uns nie mehr mit diesen Parasiten (doch halt: Sind wir nicht alle gegenseitig Parasiten oder Nutzer anderer Lebewesen?) rumschlagen müssen. Also Ausrottung aller Zecken auf diesem Planeten. Nie mehr Fußpilz und nie mehr Kinderlähmung. Ich denke diese Frage so zu stellen ist einfältig und monoton.
Weil sie so nicht stellbar ist. Wir können Zecken, Fußpilz oder Kinderlähmung so stark bekämpfen wie wir wollen. Die Illusion der vollständigen Kontrolle über eine
Lebensform oder Lebensbedingung würde 100% unserer Lebensenergie erfordern.
Und uns somit selbst aus dem Rennen werfen. Es ist wie mit einer Gleichung in der Unendlich vorkommt. Entweder wird alles unendlich groß und entspricht damit unserem Universum oder alles wird unendlich klein und ist damit real nicht existent. Also gehen wir unter automatischer Berücksichtigung von Vielfalt vor: Wir machen nervige gegnerische Teams so gut es geht platt in dem Bewußtsein, nie einen vollständigen "Sieg" erringen zu können.
Außerdem schärfen wir unseren Sinn für Zusammenhänge mit dem Ziel, durch wirksame, pragmatische Kenntnisse Fehler und eigene Schwächung durch Übertreibung zu vermeiden.
Und wo sinnvolles Tun und Übertreibung anfängt ist auch wieder im Bewußtsein von Vielfalt nicht pauschal zu beantworten. Was bei dem Einen gerade noch ausreichend und gut ist, ist für Andere schon übertrieben. Und das ist auch gut so: Es gibt keine allgemein gültige Lösung! Weil die ja zur Voraussetzung hätte, das mindestens 2 Situationen gleich sind. Wir wissen aber das es diese Voraussetzung nicht gibt.

Ein anderes Beispiel ist die Bemühungen um ein Walfangverbot.
Klar müssen die Wale vor der Ausrottung gerettet werden. Nicht nur weil es tolle Tiere sind, sondern überhaupt. Das Verhalten, dass diesen Aufruf und Appell erst nötig macht, sind nicht die hunderttausende Wale, die seit vielen hunderten von Jahren getötet und geschlachtet wurden. Von Eskimos und anderen am Polarkreis lebenden Völkern nämlich. Sondern die irrsinnige Zahl von Walen, die von fast allen Fischfangnationen dieser Welt für Luxusessen oder Hundefutter getötet und "verbraucht" wurde. Hier besteht keinerlei Notwendigkeit einer Spezies so zuzusetzen. Was haben japanische Fischfangflotten am Polarkreis zu suchen? Sie sollten sich lieber um die eigenen Fanggründe kümmern, diese pflegen und erhalten und so Vielfalt und regionales entfalten der Lebensbedingungen fördern.
Also auch hier gilt: Entfalten der einmaligen eigenen Lebensbedingungen. In fremde Lebensbedingungen maßvoll eingreifen und diese nicht durch Unkenntnis, Dummheit und Gier zerstören.

Ein weiteres kleines Beispiel für die Entfaltung in speziellen Lebensbedingungen:
Schmetterlinge.
Unabhängig von irgendwelchen Unterarten gilt für diese kleinen Lebewesen erst einmal: es gibt sie! Wenn man sich dann noch ihre Flugfähigkeiten anschaut . . . sie können nicht richtig gleiten, halten kaum die Flugbahn, torkeln in der Luft hin und her. Ein Gehör haben sie nicht, die Augen sind unterentwickelt und können nur vage Hell und Dunkel unterscheiden. Trotzdem fliegen sie gegen kein Hindernis, landen sicher auf Blüten und entkommen meistens ihren Feinden. Was sie aber können ist, Blüten und mögliche Geschlechtspartner auf eine Entfernung von bis zu 3km riechen! Wie sieht ein Bewußtsein aus, dessen Welt aus Duftmolekülen besteht? Wir können es uns nicht wirklich vorstellen und müssen aktezptieren, daß anderes Leben eben richtig anders sein kann.
Und unsere Sicht der Dinge nur eine von vielen möglichen ist.
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